Duisburg. Jens Sperke öffnet die Beifahrertür eines dunkelblauen Pick-ups und nimmt Platz. Neben ihm sitzt sein Kollege Carsten Wittges am Lenkrad. „Anschnallen, es wird turbulent“, sagt der Projektleiter. Nachdem Sperke den Sicherheitsgurt angelegt hat, tritt Wittges aufs Gaspedal. Die Fahrt über das hügelige Gelände beginnt. Es geht vorbei an Baugruben, Planierraupen und Teleskopbaggern.
Sperke und Wittges wollen sich einen Überblick verschaffen, wie weit die Arbeiten im Süden der Stadt Duisburg schon vorangeschritten sind. Für eine Baustellenbegehung zu Fuß ist die Fläche aber zu groß. 60 Hektar misst das Areal, auf dem bis zur Stilllegung im Jahr 2004 noch Güterzüge rangierten. Hier entsteht „6 Seen Wedau“ – ein neuer Stadtteil mit 3.000 Wohneinheiten und Lage am Wasser. Ab 2025 sollen hier die ersten Neubürger einziehen.
Die GEBAG, Duisburgs kommunale Baugesellschaft, realisiert in unmittelbarer Nähe zum Nacherholungsgebiet Sechs-Seen-Platte eines der größten Wohnbauprojekte in ganz Deutschland. „Ich bin stolz darauf, das mitgestalten zu dürfen“, sagt Jens Sperke. Der 47-Jährige verantwortet bei der GEBAG den 2018 neugegründeten Bereich der Flächenentwicklung.
Aktuell trifft er sich häufig mit seinem Projektleiter Carsten Wittges (52) auf dem Gelände von „6 Seen Wedau“. Doch Sperke denkt auch schon an die anderen Großprojekte in der Ruhrgebietsstadt. In Nähe zur weltbekannten Regattabahn soll ab 2024 das „Technologiequartier Wedau“ entstehen. „Dort wollen wir einen Ort für Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft schaffen, der eine nationale Strahlkraft erlangen soll“, sagt Sperke. Auf 30 Hektar sollen sich Unternehmen und Einrichtungen der Universität Duisburg-Essen ansiedeln.
In gleicher Größenordnung bewegt sich das dritte Projekt. Für eine Brache in der Nähe des Hauptbahnhofs gibt es den Arbeitstitel „Duisburger Dünen“. Hier sind noch keine Baufahrzeuge unterwegs. Dafür gibt es eine Visualisierung, in der die Farbe Grün dominiert. Die „Duisburger Dünen“ sollen mit ihren Wiesen, Bäumen und Sträuchern eine Verbindung schaffen zum Rheinpark und dem Gelände der Internationalen Gartenausstellung 2027. Geplant ist auf der Fläche ein nachhaltiger Nutzungsmix aus beispielsweise Wohnen, Büro und Dienstleistungen. Unter anderem sollen ca. 1.300 Wohnungen entstehen. „Solche Projekte bieten die riesige Chance, nachhaltigen Strukturwandel für Duisburg zu betreiben“, sagt Jens Sperke.