Sein Mitarbeiter Henning Winter sah sich mit neuen Aufgaben konfrontiert. „Wir waren im ständigen Austausch mit dem Bundeskriminalamt und haben vor dem Besuch Polizisten mit Spürhunden durch das Gebäude geführt“, erzählt der Referent für Wissenschaftskommunikation. „Und auch das Akkreditierungsverfahren der Presse ging deutlich über das hinaus, was wir gewohnt waren.“ Der 46-Jährige spricht von einer Vorbereitungszeit, die „intensiv, aber auch sehr interessant“ war. Am Veilchendienstag fuhr dann die Fahrzeugkolonne mit dem Bundeskanzler an der Uni Duisburg-Essen vor. Olaf Scholz stieg aus seiner Limousine, an seiner Seite war seine SPD-Parteifreundin Bärbel Bas. Die Bundestagspräsidentin aus Duisburg hatte mit ihrem Team das ZBT bei der Vorbereitung des Termins unterstützt. „Bärbel Bas gebührt dafür großer Dank“, sagt Peter Beckhaus.
Nachdem Olaf Scholz bei seinem Rundgang die verschiedenen Forschungsbereiche kennengelernt hatte, stellte er sich im ZBT den Fragen von 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Bei der Gesprächsrunde sorgte der Bundeskanzler für Eindruck. André Kayser war überrascht, wie gut Scholz sich auf dem Gebiet Wasserstoff auskannte. „Der Austausch fand auf einem hohen fachlichen Niveau statt“, sagt der 31 Jahre alte wissenschaftliche Mitarbeiter. Kayser erkundigte sich bei Scholz auch, warum es noch eine Förderlücke gebe. Der Kanzler entgegnete, dass der Staat beim Thema Wasserstoff anschieben könne, es aber auch Investitionen aus der Wirtschaft brauche.
Dorothee Lemken erlebte in Duisburg einen „charismatischen und fokussierten Bundeskanzler“. „Im Fernsehen kommt er immer distanziert rüber, bei uns war er sehr nahbar“, sagt die 54-Jährige, die ebenfalls wissenschaftliche Mitarbeiterin beim ZBT ist. So kam Olaf Scholz auch immer zum Stehtisch der Fragestellenden, um sich mit ihnen auf Augenhöhe auszutauschen. Und er nahm sich sogar mehr Zeit als vereinbart war. „Zwei Fragen waren am Ende noch offen, dafür hat er aber gerne überzogen“, erzählt Lemken. Auch wenn ihn die aufwendige Vorbereitung des Besuchs geschlaucht hatte, zieht Peter Beckhaus ein durchweg positives Fazit. „Der Termin hat uns großen Spaß gemacht“, betont der ZBT-Geschäftsführer. Am Aschermittwoch, einen Tag nach der Begegnung mit Olaf Scholz, machte Beckhaus einen Spaziergang. „Dabei habe ich das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Ich war so stolz, dass wir als Team den Kanzlerbesuch so gut gemeistert haben.“