Güterzüge nach Polen, Schweden und China
Wenige Tage nach dem Treffen im Ausbildungszentrum sitzt Henriette Oesterwind in ihrem Büro auf dem Gelände
von logport III, einer weiteren Logistikfläche der duisport-Gruppe. Ihr Arbeitstag hat um 7 Uhr mit einer
Absprache begonnen. Im Büro nehmen dann die Telefonate und die Kommunikation per E-Mail viel Zeit in
Anspruch. Aber Oesterwind lässt es sich nicht nehmen, den Schutzhelm und die gelbe Warnweste anzuziehen, um
sich auf dem Gelände im Duisburger Westen umzusehen. Ein Lkw mit niederländischen Kennzeichen fährt an ihr
vorbei. Wenige Meter entfernt beginnt das Schienennetz. Vom Duisburger logport III aus starten Güterzüge mit
den Zielen Polen, Italien, Schweden oder sogar China.
Ein piependes Geräusch dringt den Mitarbeitern in die Ohren. Es soll ihnen
signalisieren, dass sich der große Kran in Bewegung setzt. Sicherheit steht auf dem Areal an erster Stelle.
Als der Kran steht, nimmt Oesterwind die Stufen hoch zur Kabine. Sie möchte ihrem erfahrenen Mitarbeiter
André Klein einen kurzen Besuch abstatten, fragen, wie es in 18 Metern Höhe so läuft. Doch Zeit für ein
langes Gespräch bleibt nicht. Der Kranführer muss Container umschlagen. Wie sich seine Arbeit anfühlt,
können Neueinsteiger übrigens ebenfalls im Ausbildungszentrum erleben.
Oesterwind verlässt die Kabine und lässt kurz ihren Blick schweifen. „Ich mag diese Weitsicht und den Wind“,
sagt sie. Da klingelt auch schon wieder ihr Handy. Oesterwind bespricht sich mit einem Kunden. Es liegt noch
ein langer Tag vor ihr. Das bringt die Position als Leiterin der Containerterminal-Aktivitäten so mit sich.
Ihre neue Stellte trat Oesterwind kurz nach ihrem 27. Geburtstag an. Damals staunten viele Gesprächspartner,
wenn sie hörten, welch verantwortungsvolle Aufgabe sie trotz ihres jungen Alters bereits habe. Und das als
Frau in einer männerdominierten Branche. „Für mich war das von Anfang an gar kein Problem“, erzählt
Oesterwind und schiebt lachend nach: „Aber ich habe auch drei Brüder. Das hat geprägt.“