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ichó – der interaktive Therapieball, der die Sinne wiederbelebt

Er ist rund, leuchtet in vielen verschiedenen Farben, vibriert und gibt Töne von sich. Hinter der weißen Silikonhülle steckt ein Hightech-Computer. Das ist ichó (griechisch: Echo).

ichó wurde entwickelt, um die kognitiven und motorischen Fähigkeiten bei Menschen wieder zu aktivieren, von denen man glaubte, dass sie schon verloren seien, wie z.B. bei Patienten mit Demenz. Er wird mit einer Fernbedienung z.B. von einer Pflegekraft gesteuert. Diese kann Geräusche, Musik oder unterschiedliche Farben auf dem ichó abspielen und kann gezielt die Sinne ansprechen, die aktiviert und gefördert werden sollen.

Die Idee zu diesem besonderen Therapieball hatten Steffen Preuß, Mario Kascholke und Eleftherios Efthimiadis während ihres Studiums an der Hochschule Düsseldorf. Die Großeltern der drei Gründer sind demenzkrank. Sie wollten einen Zugang zu ihnen finden, um wahrgenommen zu werden und um sich mit ihnen zu unterhalten.

Prototyp mit
Roy-Black-Musik

Auf dem ersten Prototyp war ein Lied von Roy Black gespeichert, die Lieblingsmusik von Steffen Preuß‘ Großmutter. „Nach ein paar Takten hörte die Musik auf und erst wenn sie den ichó bewegt hat, spielte die Musik weiter. In dem Moment hatte sie wieder dieses Leuchten in den Augen und ich wusste, jetzt ist meine Oma wieder da“, sagt Preuß.

2016 haben die Gründer mit ihrem ichó ein Stipendium des Social Impact Labs Duisburg und der KfW Stiftung erhalten. Seitdem haben sie den Therapieball stetig weiterentwickelt und an die Bedürfnisse ihrer Nutzer angepasst.

So wird er vielfältig in der Therapie von älteren, aber auch jungen Menschen verwendet, z.B. bei Demenz oder Autismus. Der Ball ist mit einer Sensorintelligenz ausgestattet. Er erkennt, ob er geworfen, gefangen, gestreichelt, gedrückt oder gerollt wird. „Wir haben auch Märchen, wie z. B. den Froschkönig auf dem ichó gespeichert. An der Stelle, wenn die Kugel aus dem Brunnen geholt wird, muss auch die Patientin, den Therapieball hochheben und er leuchtet in goldener Farbe“, beschreibt Preuß eine Anwendungsmöglichkeit.


Die Wege zu unseren Kunden im Ruhrgebiet, aber auch im Rheinland sind relativ kurz. Uns gefällt Duisburg richtig, richtig gut!

Steffen Preuß

ichó ist „made in Germany“

Seit 2020 wird der Therapieball als Serienprodukt verkauft. Alle Teile werden in Deutschland hergestellt und in Duisburg zusammengebaut. Mit der Firmengründung im Jahr 2018 haben Steffen Preuß und seine Kollegen für ihren Firmensitz Duisburg gewählt. Das junge Start-up hat ihr Quartier im Fraunhofer-inHaus-Zentrum und profitiert von den Kontakten zu den Unternehmen aus anderen Forschungsbereichen. Preuß schätzt den Standort: „Wir sitzen sternenförmig im Ruhrgebiet. Die Wege zu unseren Kunden im Ruhrgebiet, aber auch im Rheinland sind relativ kurz. Uns gefällt Duisburg richtig, richtig gut!“