Veröffentlicht im Oktober 2024

Filmstadt Duisburg – Beeindruckende Kulisse


Duisburg ist immer wieder Kulisse für Dreharbeiten – selbst Hollywood war schon zu Gast.

Duisburg ist Filmstadt. Und wer an Duisburg denkt, dem kommt sofort die ARD-Fernsehserie „Tatort“ in den Sinn. Als Götz George im Sommer 1981 erstmals den legendären Kommissar Horst Schimanski spielte, hat er mit dieser Rolle die öffentliche Wahrnehmung der Stadt geprägt. Die Duisburger selbst konnten sich dabei zunächst nicht so recht anfreunden mit dem Mann, der zur besten Sendezeit in die Wohnzimmer der Republik flimmerte.

Das Duisburg-Bild, das die Fernsehleute zeigten, entspreche nicht der Wahrheit, klagten sie. Lokalpolitiker waren sogar richtig aufgebracht. Der Boulevard titelte: „Der Ruhrpott kocht: Sind wir alle Mörder oder Trinker?“, und ein Redakteur der Regionalzeitung forderte sogar: „Werft den Prügel-Kommissar aus dem Programm!“.

Wäre das geschehen, so wäre die Stadt heute um eine Attraktion ärmer. Die Schimanski-Vergangenheit wird stolz ins Scheinwerferlicht gestellt. Touristen kaufen Tickets für Schimanski-Touren, in Ruhrort gibt es ein aus Bronze gegossenes „Schimmi“-Denkmal. Und die Gasse, in der es steht, wurde nach dem charismatischen Kommissar benannt.

Seit „Schimanski“ ist viel passiert. Duisburg ist längst eine richtige Filmstadt geworden. Und oft spielt sie selbst eine prominente Rolle auf der Leinwand. Immer wieder rücken Filmteams an und nutzen die Stadt als Kulisse für Kino- oder Fernseh-Erfolge. Auch Hollywood war schon da. Unvergessen etwa das Jahr 1998: Damals stand Dennis Hopper mit Heino Ferch und Katja Flint für den Actionfilm „Straight Shooter“ im Duisburger Norden vor der Kamera.

Die Liste der Filme, bei deren Entstehung in Duisburg gedreht wurde, ist lang. Für „Das Wunder von Bern“ (2003) arbeitete Sönke Wortmann unter anderem im Opernfoyer des Theaters Duisburg und auf einem alten Krupp-Gelände in Rheinhausen. Fatih Akin erzählte in seinem Film „Solino“ (2002), den er mit Moritz Bleibtreu unter anderem in Hochfeld drehte, von der ersten Pizzeria des Ruhrgebiets. In der Duisburger Eisenbahnsiedlung entstanden Aufnahmen zum Udo-Lindenberg-Film „Mach dein Ding!“ (2020). Die „Vorstadtkrokodile“ (2009) picknickten am Ufer der Sechs-Seen-Platte. Heiner Lauterbach und Maren Kroymann spielten mit Julius Weckauf „Enkel für Anfänger“ (2020). Henning Baum stand für „Der letzte Bulle“ (2019) vor der Kamera. Und etliche Male war das Team von „Alarm für Cobra 11“ zu Gast, um Stunts und Verfolgungsjagden zu filmen.

Die Beispiele zeigen: Fernsehleute und Filmemacher haben die Stadt Duisburg in etlichen Fällen als Kulisse für ihre Produktionen genutzt. Besonders beliebt ist dabei stets die Industriekulisse des Landschaftspark Duisburg-Nord. So nutzten beispielsweise die Macher des TV-Megaerfolgs „Babylon Berlin“ das stillgelegte Hüttenwerk im Norden der Stadt ebenso für Dreharbeiten wie die Produktionsfirma des Hollywood-Erfolgs „Tribute von Panem“.


THE BALLAD OF SONGBIRDS AND SNAKES

Prequel zu „Die Tribute von Panem!“

Hollywood zu Gast in Duisburg! Die Macher der erfolgreichen Filmreihe „Die Tribute von Panem” verwandelten den Landschaftspark Duisburg-Nord in den „Distrikt 12“. Die Industrieregion ist die Heimat von Protagonistin Lucy Gray Baird (gespielt von Golden-Globe-Gewinnerin Rachel Zegler, im Bild). In die Kinos kam „The Ballad of Songbirds and Snakes”, ein Prequel der vorangegangenen Filme, Ende 2023. Gedreht hatte die Filmcrew mit einem zeitlichen Vorlauf von mehr als einem Jahr. Die Arbeiten fanden im Sommer 2022 unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Dennoch war das Interesse riesig. Unzählige Fans versuchten, möglichst nah an das Set heranzukommen. Wer vorab etwas Glück gehabt hatte, konnte tatsächlich hautnah dabei sein: Die Produktionsfirma hatte per Aufruf etwa 3.000 Komparsen für die Dreharbeiten gesucht – und sie erhielt innerhalb weniger Wochen mehr als 50.000 Bewerbungen.

Quelle: Lionsgate / Leonine

BABYLON BERLIN

Rekordträchtige Serie!

Die Erfolgsserie „Babylon Berlin“ hat alle Rekorde gebrochen. Millionen Zuschauer haben verfolgt, wie eine deutsche TV-Serie erstmals die politische Entwicklung der Weimarer Republik in allen Facetten und Gesellschaftsschichten erzählt. Mit den Augen des jungen Kommissars Gereon Rath blickten sie hinter die Kulissen der „Golden Zwanziger“, die neben der Weltwirtschaftskrise auch den „Tanz auf dem Vulkan“ zum Mythos haben werden lassen. Gedreht wurde die von Publikum und Kritik gefeierte Serie auch im Landschaftspark Duisburg-Nord. Mit nächtlichen Aufnahmen der Hochofenstraße transportierte Regisseur Tom Tykwer eine ganz besondere Stimmung. Die Bilder aus Duisburg gingen hinaus in die ganze Welt. „Babylon Berlin“ wird in mehr als 90 Ländern ausgestrahlt – so eine große Reichweite hatte noch keine andere deutschen Serie gehabt.

Quelle: X Filme Creative Pool / Frédéric Batier

Lust auf mehr?

Diesen und weitere Beiträge rund um Duisburg findest Du in der exklusiven Print-Ausgabe des ECHT-Magazins.

Mehr erfahren